tinnitus was tun

Wie man Tinnitus in den Griff bekommt: Das können Sie tun

Tinnitus kann emotionale Auswirkungen haben und das Leben der Betroffenen beeinträchtigen. Könnte medizinisches Cannabis helfen? Klicken Sie für mehr!

Ist dir jemals aufgefallen, dass du ein ständiges Summen oder Klingeln in deinen Ohren hörst, obwohl es um dich herum völlig still ist? Falls ja, bist du definitiv nicht allein. Tinnitus, so nennt man dieses Phänomen, ist eine recht weit verbreitete Beschwerde, die Menschen auf der ganzen Welt betrifft. In diesem Artikel werden wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie Tinnitus in den Griff bekommen können und außerdem Einblicke in einen neuen Therapieansatz mit medizinischem Cannabis geben.

Tinnitus ist eine Wahrnehmungsstörung, bei der Betroffene konstante oder intermittierende Geräusche wie Klingeln, Summen, Pfeifen oder Rauschen im Ohr wahrnehmen, die von der Umgebung unabhängig sind. Diese Geräusche existieren nicht in der äußeren Umgebung und sind für andere nicht hörbar. Tinnitus kann tiefgreifende psychologische und emotionale Auswirkungen haben und das alltägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Es kann Stress, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und in schweren Fällen sogar Depressionen verursachen.

Häufige Ursachen von Tinnitus

Die exakte Ursache von Tinnitus ist oft schwierig zu bestimmen. Allerdings wird er häufig mit Hörverlust, lauten Geräuschen, Ohrinfektionen, bestimmten Medikamenten und Krankheiten wie Menière-Syndrom in Verbindung gebracht.

Arten von Tinnitus

Tinnitus kann in verschiedene Arten unterteilt werden, basierend auf Merkmalen wie Dauer, Tonqualität und wahrgenommene Tonlage. Die zwei Hauptkategorien sind subjektiver und objektiver Tinnitus. Subjektiver Tinnitus ist nur für den Betroffenen wahrnehmbar, während objektiver Tinnitus auch von einem Arzt mit speziellen Instrumenten gehört werden kann. Eine weitere Unterteilung ist akuter (kurzfristiger) oder chronischer (langfristiger) Tinnitus.

Was verursacht Tinnitus?

Tinnitus kann viele verschiedene Ursachen haben und es ist oft schwierig, die genaue Ursache zu bestimmen. Häufig wird Tinnitus durch Lärmbelastung verursacht, wie zum Beispiel laute Musik oder Geräusche am Arbeitsplatz. Es kann aber auch durch Verletzungen am Ohr oder durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden. In manchen Fällen ist Tinnitus auch ein Symptom einer anderen Erkrankung, wie zum Beispiel Hörverlust oder Stress.

Was kann man gegen Tinnitus tun?

Es gibt verschiedene Ansätze, um Tinnitus zu behandeln. Die Behandlung hängt oft von der individuellen Situation und Ursache des Tinnitus ab. Hier finden Sie eine Liste von Maßnahmen, die helfen können, einen Tinnitus in den Griff zu bekommen:

Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT): Diese Therapie nutzt Klangtherapie und Entspannungstechniken, um das Gehirn neu zu trainieren und den Tinnitus zu ignorieren. 

Hörgeräte: Wenn der Tinnitus mit Hörverlust verbunden ist, können spezielle Hörgeräte helfen, den Tinnitus zu reduzieren oder zu überdecken. Sie verstärken die Umgebungsgeräusche und lenken so von den Ohrgeräuschen ab.

Tinnitus-Masker: Diese kleinen Geräte erzeugen einen angenehmen Klang, der den Tinnitus übertönt. Sie können als eigenständiges Gerät oder in Kombination mit einem Hörgerät verwendet werden (Tinnitus-Sound-Therapie).

Gehirnstimulation: Gehirnstimulationstechniken wie transkranielle Magnetstimulation (TMS) und transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) können bei einigen Patienten mit Tinnitus wirksam sein. Diese Behandlungsart wird aber bisher nur in klinischen Studien getestet.

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Anpassung des Lebensstils: Vermeiden Sie laute Geräusche, die den Tinnitus verschlimmern könnten. Wenn Sie in einer lauten Umgebung tätig sind, tragen Sie immer Gehörschutz. Auch die Reduzierung von Stress und eine gesunde Ernährung können helfen, den Tinnitus zu lindern. Man spricht hier oft von einem ganzheitlichen Ansatz.

Medikamente: In einigen Fällen können auch Medikamente eingesetzt werden, um den Tinnitus zu lindern. Oftmals behandeln diese jedoch eher die durch den Tinnitus ausgelöste Erkrankung, z.B. Depression, oder den Auslöser, z.B. Stress- & Angstzustände. Der Einsatz dieser Medikamente kann aber nur nach entsprechender Anamnese und Begutachtung durch einen Arzt erfolgen.

Entspannung, Stressbewältigung und eine gesunde Lebensweise:

Da Stress und Anspannung oft zu einer Verschlimmerung von Tinnitus-Symptomen führen, kann es hilfreich sein, Entspannungstechniken wie Meditation oder progressive Muskelentspannung anzuwenden.

Einige Menschen haben auch Erfolg mit alternativen Methoden bei der Behandlung von Tinnitus. Dazu gehören Akupunktur, Hypnose und Entspannungstechniken wie Yoga oder Tai Chi.

Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können ebenfalls dazu beitragen, den Tinnitus zu reduzieren. Auch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin kann positive Auswirkungen haben.

Therapie: Eine psychotherapeutische Behandlung kann dabei helfen, negative Gedanken und Emotionen im Zusammenhang mit dem Tinnitus zu bewältigen und somit den Umgang mit Tinnitussymptomen damit zu verbessern. Ein Ziel ist außerdem Tinnitus-Bewältigungsstrategien in den Tagesablauf zu integrieren. Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) wird hier häufig eingesetzt.

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Wie wirksam ist Cannabis bei der Behandlung von Tinnitus-Symptomen?

In jüngster Zeit hat sich Cannabis als eine aufstrebende alternative Behandlungsmethode für Tinnitus herauskristallisiert. Es wird vermutet, dass Cannabinoide, die aktiven Bestandteile von Cannabis, auf bestimmte Rezeptoren im Gehirn wirken können, um das Gleichgewicht zwischen erregenden und hemmenden Neurotransmittern wiederherzustellen, was zur Reduzierung von Tinnitus führen könnte. Darüber hinaus könnte Cannabis aufgrund seiner schmerzlindernden und beruhigenden Eigenschaften dazu beitragen, die Angst und den Stress, die häufig mit Tinnitus einhergehen, vergleichbar mit chronischen Schmerzen, zu lindern.

Die Forschung zu Cannabis und Tinnitus steht noch am Anfang, und die bisherigen Ergebnisse sind gemischt. Einige Studien haben eine gewisse Wirksamkeit von Cannabis bei der Linderung von Tinnitus-Symptomen gezeigt, während andere keine signifikante Auswirkung festgestellt haben.

Cannabis bei Tinnitus

Eine kanadische Befragung aus dem Jahr 2023 (Mavedatnia et al.) mit 45 Patienten zeigte, dass 96% der Betroffenen die Verwendung von medizinischen Marihuana bei Tinnitus als potenzielle Behandlung für folgende Aspekte ihren Tinnitus in Betracht ziehen:

  • Cannabis zur Behandlung von Hörproblemen (91%),
  • mit Tinnitus verbundenen Beschwerden wie emotionalen Problemen (60%), 
  • Schlafstörungen (64%)
  • und funktionellen Störungen (56%)

 

36% der Tinnitus-Patienten hatten zuvor schon einmal Cannabis konsumiert und 22% gaben an, zum Zeitpunkt der Studie Cannabis zu konsumieren. Von den Patienten, die aktiv Cannabis verwendeten, berichteten 80%, dass es bei Tinnitus-Symptomen wie Schwindel, Angst, körperlichen Schmerzen und Schlafproblemen hilfreich war.

Cannabis for tinnitus

FAQs

Tinnitus ist eine auditive Störung, die sich in einem stetigen Piepsen, Summen oder Klopfen im Ohr äußert und durch eine Vielzahl von Faktoren, darunter Lärmbelastung, Stress oder bestimmte Medikamente verursacht werden kann.

Traditionelle Behandlungsmöglichkeiten für Tinnitus umfassen kognitive Verhaltenstherapie, Maskierungstechniken, Hörgeräte und in manchen Fällen Medikamente.

Tipps zur Bewältigung von Tinnitus:

  • Versuchen Sie, Stress abzubauen und einen gesunden Lebensstil aufrechtzuerhalten.
  • Lassen Sie sich von einem Arzt beraten und behandeln Sie eventuelle zugrunde liegende Erkrankungen.
  • Probieren Sie alternative Tinnitus-Behandlungen wie Entspannungstechniken, Ohrgeräusche oder Hypnose aus.
  • Sprechen Sie mit anderen Betroffenen und suchen Sie Unterstützung durch Selbsthilfegruppen.
  • Informieren Sie sich über Tinnitus und lernen Sie, damit umzugehen.
  • Achten Sie auf Ihre Hörgesundheit und vermeiden Sie laute Geräusche, die Tinnitus verschlimmern könnten.

CBD zur Tinnitus-Behandlung oder auch Cannabisöl kann bei einigen Patienten zur Linderung von Stress und Angstzuständen beitragen, die oft mit dem Tinnitus einhergehen. Die direkte Wirkung auf den Tinnitus selbst ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht.

Medizinisches Cannabis ist ein nach dem Betäubungsmittelrecht zugelassenes Medikament und kann von Ärzten in Deutschland auf Rezept verschrieben werden. Um mit einem Arzt über Ihren Behandlungswunsch zu sprechen und sich beraten zu lassen, können Sie hier eine Behandlungsanfrage stellen.

Cannabis sollte immer unter Anleitung eines qualifizierten medizinischen Fachpersonals eingesetzt und mit anderen Behandlungsformen in Einklang gebracht werden.

In den meisten Fällen verschwindet der Tinnitus nach gewisser Zeit wieder. Hält der Tinnitus länger als 3 Monate an, spricht man von einer chronischen Erkrankung und die Chancen auf eine definitive Heilung sinken. Verschiedene Behandlungsansätze können aber dazu beitragen, die Symptome zu lindern und so die Lebensqualität zu verbessern.

Die Klangtherapie nutzt externe Geräusche, um die Wahrnehmung des Tinnitus zu überdecken oder abzulenken, und hilft Patienten, besser mit ihren Symptomen umzugehen.

Nährstoffreiche und auf gesunden Lebensmitteln basierende Diäten, die Koffein, Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel meiden, können zur Linderung von Tinnitus-Symptomen und zum generellen Wohlbefinden beitragen.

Wenn Cannabis zur Behandlung von Tinnitus in Betracht gezogen wird, berücksichtigt der behandelnde Arzt mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen oder auch Vorerkrankungen, bevor eine Therapie mit Cannabis erfolgt.

Die Wahl des richtigen Cannabisprodukts für Tinnitus sollte auf der Grundlage einer umfassenden medizinischen Beratung sowie der individuellen Bedürfnisse und Symptome getroffen werden. Ihr behandelnder Arzt bei Novomed Klärt Sie bei einer positiven Therapieentscheidung über die unterschiedlichen Produkte auf und trifft eine entsprechende Auswahl.

Ohne Behandlung kann Tinnitus sich verschlimmern, insbesondere wenn die zugrundeliegenden Ursachen nicht angegangen werden.

Quellen:

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